Ein barrierefreies PDF-Dokument ermöglicht allen Menschen – unabhängig von eventuellen Einschränkungen – den Zugriff auf die enthaltenen Informationen. Sie verbessern auch die allgemeine Usability durch klare Struktur und Navigation. Zudem sind sie besser durchsuchbar und für Suchmaschinen optimiert. Die Umsetzung erfolgt durch eine logische Dokumentstruktur und maschinenlesbare Inhalte.
Zentrale Anforderungen sind:
Dokumentstruktur mit korrekter Tag-Hierarchie (Überschriften, Listen, Tabellen)
Alternative Texte für Bilder und Grafiken
Logische Lesereihenfolge entsprechend der visuellen Anordnung
Maschinenlesbare Texte statt Bildscans
Definierte Dokumentsprache für korrekte Aussprache durch Screenreader
Aussagekräftige Lesezeichen für die Navigation
Ausreichende Kontrastverhältnisse und geeignete Schriftarten
Korrekte Tabellendarstellung mit Kopfzeilen und Spaltenüberschriften
Barrierefreie Formularfelder mit eindeutigen Beschriftungen
Die technische Erstellung erfolgt meist in Adobe Acrobat Pro, wo Tags nachträglich ergänzt oder korrigiert werden können. Effizienter ist jedoch die barrierefreie Gestaltung bereits im Quelldokument (z.B. Microsoft Word mit Formatvorlagen).
Zur Prüfung der Barrierefreiheit bietet Adobe Acrobat eine integrierte Accessibility-Prüfung. Diese deckt die wichtigsten Kriterien nach PDF/UA (ISO 14289-1) und WCAG 2.1 ab. Auch andere Validierungstools wie PAC 3 erweisen sich als nützlich. Ergänzend ist eine manuelle Prüfung mit Screenreadern wie NVDA empfehlenswert.
Die EU-Richtlinie 2016/2102 fordert für öffentliche Stellen explizit barrierefreie PDFs. Auch im privatwirtschaftlichen Bereich wächst die Bedeutung – nicht zuletzt durch gesetzliche Vorgaben wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG).