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Eine verspielte Illustration eines Hundes der Rasse Dackel, dessen langgezogener Körper in einer kreisförmigen Position dargestellt ist. Der Hund beißt sich spielerisch in seinen eigenen Schwanz. Die Zeichnung ist im niedlichen Cartoon-Stil gehalten, mit ausdrucksstarken runden Augen und einer markanten Schnauze.

Simulator von Farbsehschwächen

Simulation der Rot-Grün-Schwäche und weiterer Farbsehschwächen

Mit diesem Werkzeug können Sie eine Farbsehschwäche, umgangssprachlich eine »Farbenblindheit«, mit eigenen Bildern simulieren. Dazu können Sie beispielsweise Ihr Logo, ein eigenes Foto oder anderes Material für den Bildvergleich hochladen. Ansonsten wird die Farbsehschwäche anhand eines Beispielbildes simuliert. Dabei wird ein entsprechender Filter über das Bild gelegt.

Gut zu wissen: Für diese Simulation wird Ihre Bilddatei nicht übertragen. Die Berechnungen finden datenschutzfreundlich allein auf Ihrem Endgerät statt.

Farbsehschwächen simulieren

Bild mit Simulation
Simulation
Originalbild
Original

Der Simulator wurde überarbeitet! Entspricht er Ihren Erwartungen? Ihre Rückmeldung ist willkommen unter info@barrierefreies.design.

Über den Simulator

Die Simulation von Farbsehschwächen bietet einen guten Eindruck, aber spiegelt nicht exakt die tatsächliche Wahrnehmung von Menschen mit Farbsehschwächen wider. Die Realität ist komplexer, da Farbsehschwächen individuell unterschiedlich ausgeprägt sind. Auch wird die Wahrnehmung von vielen Faktoren wie dem Umgebungslicht beeinflusst. Auf der anderen Seite können beim Endgerät je nach Bildschirm, Betriebssystem und Browser Abweichungen entstehen.

Möglich wird die Simulation über eine mathematische Transformationen der Farbwerte. Die spezifischen Werte basieren auf einem physiologisch-fundierten Modell zur Simulation von Farbsehschwächen, entwickelt von Gustavo M. Machado, Manuel M. Oliveira und Leandro A. F. Fernandes an der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul (UFRGS). Die Daten wurden hierfür aus elektrophysiologischen Studien abgeleitet und mit einer experimentelle Bewertung validiert, an der sowohl Personen mit Farbsehschwächen als auch Personen mit normaler Farbwahrnehmung teilnahmen.

Übrigens: Anders als viele andere Simulatoren wurden in diesem Simulator alle Stufen des Modells implementiert. Deshalb lässt sich nicht nur die höchste Ausprägung einer Farbenfehlsichtigkeit simulieren. Auch die verschiedenen Zwischenstufen, in der Praxis eine Farbsehschwäche, eine partielle Einschränkung der Farbwahrnehmung, sind möglich.

Dieser Simulator arbeitet mit einem Vorschaubild, aber spannend wird es vor allem mit eigenen Bildmaterial. Besonders eindrucksvoll sind Fotos, aber hinsichtlich der Barrierefreiheit ist es auch sinnvoll, Bildschirmfotos (Screenshots), Logos oder anderes Gestaltungsmaterial mit dem Simulator zu prüfen. Außerdem erlaubt dieser Simulator auch den Download des Ergebnisses als PNG-Datei, sofern der Browser notwendige Technologien unterstützt.

Farbenblindheit, Farbsehschwäche, Farbschwäche oder Farbenfehlsichtigkeit?

Die korrekte medizinische Bezeichnung lautet »Farbenfehlsichtigkeit«, während Farbsehschwäche, Farbschwäche und Farbenblindheit eher moderne Begriffe sind. Eine vollständige Farbenblindheit (Achromatopsie), bei der ausschließlich Grautöne wahrgenommen werden, ist äußerst selten und betrifft nur etwa 0,003 Prozent der Bevölkerung. Deshalb wird der Begriff der Farbenblindheit oft nicht korrekt verwendet. Sie gilt nicht nur als Farbsehschwäche, sondern als eine Form der Behinderung. Hier helfen für eine barrierefreie Gestaltung nicht mehr Farbkontraste, sondern nur Helligkeitsunterscheide. Der weitaus häufigere Fall ist die partielle Farbenfehlsichtigkeit, bei der bestimmte Farben nicht richtig unterschieden werden können.

Rot-Grün-Schwäche

Die häufigste Form der Farbsehschwäche ist die Rot-Grün-Schwäche (Deuteranomalie oder Protanomalie), von der etwa 8 Prozent der männlichen und 0,5 Prozent der weiblichen Bevölkerung betroffen sind. Sie wird durch eine Fehlfunktion oder das Fehlen bestimmter Zapfen in der Netzhaut verursacht, die für die Wahrnehmung von Rot oder Grün zuständig sind. Genau genommen werden dabei verschiedene Farbsehschwächen umfasst, die Grünschwäche (Deuteranomalie) ist dabei die häufigste Form. Sie geht mit Rotschwäche (Protanomalie) aber oft einher. Die Farbsehschwächen sind in der Regel genetisch bedingt und können unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie sind nicht therapierbar, aber für die Betroffenen ist ihre Art zu sehen meistens normal und kein alltägliches Leid. Auch der Begriff »Farbschwäche« ist dabei irreführend, da die Betroffenen die Farben nicht schwächer, sondern anders wahrnehmen – beispielsweise erscheinen ihnen Rottöne eher bräunlich oder Grüntöne eher gelblich.

Umgangssprachlich wird eine Rot-Grün-Schwäche auch Rot-Grün-Blindheit genannt. Dabei sollte aber mehr differenziert werden, weil man mit einer Rot-Grün-Schwäche die Farben Rot und Grün tatsächlich sehen kann. Die Farben können nur schwer unterschieden werden. Besonders kleinteilige Gestaltungselemente oder dünne Linien machen es schwer. Eine Grünblindheit (Deuteranopie) oder Rotblindheit (Protanopie) gibt es aber auch.

Deutlich seltener als die Rot-Grün-Schwäche ist die Blau-Gelb-Schwäche.

Diagnostische Ishihara-Farbtafel: Durch spezifische Anordnung farbiger Punkte wird die Zahl „74" dargestellt. Probanden mit dichromatischem oder anomal-trichromatischem Farbsehen interpretieren diese häufig als „21" oder können keine Ziffern erkennen.
Die Ishihara-Farbtafel zeigt die Zahl »74«. Menschen mit Rot-Grün-Farbsehschwäche nehmen diese möglicherweise als »21« wahr oder können überhaupt keine Zahl erkennen.
Auf dieser spezifischen Ishihara-Tafel sollten Menschen mit normaler Farbsicht die Zahl "2" erkennen können. Die "2" ist in grünen Punkten dargestellt, während der Hintergrund aus rosa- und korallfarbenen Punkten besteht.
Diese Tafel zeigt eine aus grünen Punkten geformte »2« auf einem Hintergrund aus rosa- und korallfarbenen Punkten, wobei Menschen mit normaler Farbsicht die »2« deutlich erkennen können, während Menschen mit Rot-Grün-Schwäche diese kaum oder gar nicht wahrnehmen.

Barrierefreie Anwendung von Farben

Bei der näheren Betrachtung wird unter anderem auch deutlich, warum Farben nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) im Webdesign nicht die alleinigen Informationsträger sein dürfen: Wenn Formularfelder mit einer gültigen Eingabe grün und mit einer ungültigen Eingabe rot markiert werden, ist diese Information für viele Menschen nicht zugänglich.

Weil sich das normalsichtige Menschen nur schwer vorstellen können, soll diese Simulation dabei helfen, das Logo oder anderes Gestaltungsmaterial gegebenenfalls zu optimieren. Unbedingt ratsam ist, auch die Kontraste der Farben zu prüfen. Noch umfassender kann die Webseite mit der interaktiven Checkliste für barrierefreies Wedesign auf Barrierefreiheit getestet werden.