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Lesbarkeit mit dem Flesch-Reading-Ease analysieren

Schon gewusst? Lesbarkeit ist messbar!

Machen Sie Ihre Texte verständlich und zugänglich: Dieses Werkzeug analysiert Ihren Text nach linguistischen Merkmalen wie Wort- und Satzlänge, Silbenzahl und Satzkomplexität. Es berechnet Lesbarkeitsindizes wie den »Flesch-Reading-Ease« (angepasst an die deutsche Sprache), die Wiener Sachtextformel, den SMOG-Index und den LIX.

Barrierefreiheit ist ein interdisziplinäres Thema: Die Lesbarkeit von Texten im Sinne der sprachlichen und inhaltlichen Gestaltung ist ein wesentlicher Bestandteil barrierefreier Kommunikation. Eine klare Sprache reduziert die Barriere, dass Menschen aufgrund ihres Sprachverständnisses oder kognitiven Fähigkeiten vom Informationszugang ausgeschlossen werden.

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So funktioniert’s

  1. Mindestens 300 Zeichen, idealerweise 200–500 Wörter für eine differenzierte Analyse in das große Textfeld eingeben/einfügen. Bekannte Abkürzungen ersetzt dieses Werkzeug durch die ausgeschriebene Form. Dieses Werkzeug setzt für eine korrekte Auswertung voraus, dass die Orthografie und Interpunktion korrekt sind.
  2. Falls noch nicht geschehen: Datenschutzbestimmungen unterhalb des Bereichs lesen und akzeptieren.
  3. Betätigen Sie anschließend die Schaltfläche »Analysieren«.
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3. Wiener Sachtext Formel

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Entspricht das Werkzeug Ihren Erwartungen? Ihre Rückmeldung ist willkommen unter info@barrierefreies.design.

Die Lesbarkeitsindizes

Der Flesch-Reading-Ease, die Wiener Sachtextformel, der SMOG-Index und der LIX berücksichtigen oberflächliche Textmerkmale wie Wort- und Satzlänge sowie Silbenanzahl zur Berechnung der Lesbarkeit. Sie können als Orientierung für die Textkomplexität dienen. Sie sollten jedoch nicht als alleinige Grundlage für Textoptimierungen herangezogen werden. Eine umfassende Textverbesserung muss weitere Faktoren einbeziehen:

  • Zielgruppenanalyse und deren Vorwissen
  • Inhaltliche Klarheit und Strukturierung
  • Kohärenz und logische Verknüpfungen
  • Didaktische Aufbereitung komplexer Inhalte
  • Einsatz von Visualisierungen und Beispielen

Der Flesch-Reading-Ease (FRE)

Dieser von Rudolf Flesch in den 1940er Jahren entwickelte Index bewertet Texte auf einer Skala von 0 (sehr schwer) bis 100 (sehr leicht). Die Formel berücksichtigt die durchschnittliche Satzlänge und die durchschnittliche Silbenzahl pro Wort.

Je niedriger der FRE, desto verständlicher ist der Text:

  • 90–100: Sehr leicht zu lesen (Grundschulniveau)
  • 80–90: Leicht zu lesen (6. Klasse)
  • 70–80: Verständlich (7. Klasse)
  • 60–70: Mittelschwer (8.–9. Klasse)
  • 50–60: Moderat schwierig (10.–12. Klasse)
  • 30–50: Schwierig (Studium)
  • 0–30: Sehr schwierig (Akademischer Text)

Er ist der populärste Index in dieser Reihe. Die ursprüngliche Formel wurde für englische Texte entwickelt. Für andere Sprachen wurden angepasste Versionen entwickelt, da sich Satz- und Wortstrukturen zwischen Sprachen unterscheiden. Dieses Werkzeug nutzt eine von Toni Amstad an die deutsche Sprache angepasste Formel: FRE = 180 - ASL - (58,5 × ASW). ASL (Average Sentence Length) ist dabei die durchschnittliche Satzlänge, ASW (Average Number of Syllables per Word) ist die durchschnittliche Silbenanzahl der Wörter.

Die Wiener Sachtextformel

Diese von Richard Bamberger und Erich Vanecek speziell für deutsche Texte entwickelte Formel gibt das Bildungsniveau an, das zum Verständnis des Textes erforderlich ist. Sie berücksichtigt folgende Kriterien:

  • MS als Prozentanteil der Wörter mit drei oder mehr Silben,
  • SL als mittlere Satzlänge (Anzahl Wörter),
  • IW als Prozentanteil der Wörter mit mehr als sechs Buchstaben,
  • ES als Prozentanteil der einsilbigen Wörter.

Die Wiener Sachtextformel existiert in vier Varianten, weil sie für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Genauigkeitsstufen entwickelt wurde:

  1. Die umfassendste Formel, die alle vier Textmerkmale einbezieht: Mehrsilbige Wörter (MS), Satzlänge (SL), lange Wörter (IW) und einsilbige Wörter (ES). Sie gilt als die genaueste, ist aber auch am aufwendigsten zu berechnen:
    WSTF₁ = 0,1935 × MS + 0,1672 × SL + 0,1297 × IW − 0,0327 × ES − 0,875
  2. Eine vereinfachte Version ohne den Faktor der einsilbigen Wörter (ES). Sie verwendet nur drei Faktoren: Mehrsilbige Wörter, Satzlänge und lange Wörter:
    WSTF₂ = 0,2007 × MS + 0,1682 × SL + 0,1373 × IW − 2,779
  3. Eine noch einfachere Version, die nur zwei Faktoren berücksichtigt: Mehrsilbige Wörter und Satzlänge:
    WSTF₃ = 0,2963 × MS + 0,1905 × SL − 1,1144
  4. Ähnlich wie dritte Formel, aber mit anderen Gewichtungen der Faktoren, um bestimmte Textsorten besser bewerten zu können:
    WSTF₄ = 0,2744 × MS + 0,2656 × SL − 1,693

Alle Formeln geben das Bildungsniveau in verschiedenen Stufen an:

  • bis 4: 1. bis 4. Schuljahr
  • 4–8: 5. bis 8. Schuljahr
  • 8–12: 9. bis 12. Schuljahr
  • 12+: Universitätsniveau

Der Lesbarkeitsindex LIX

Der LIX, abgekürzt von dem schwedischen Wort läsbarhetsindex, ist ein weiterer Lesbarkeitsindex zur Bestimmung der Lesbarkeit von Texten. Entwickelt wurde die Formel 1968 von Carl-Hugo Björnsson. Der LIX funktioniert auch mit der deutschen Sprache sehr gut. Die Popularität begründet sich in einer relativ einfachen Berechnung:

LIX = durchschnittliche Satzlänge + prozentualer Anteil langer Wörter

Je niedriger der LIX, desto verständlicher ist der Text:

  • unter 40: Kinder- und Jugendliteratur
  • 40 bis 50: Belletristik
  • 50 bis 60: Sachliteratur
  • über 60: Fachliteratur

Der SMOG-Index

Der SMOG-Index hat in dem Kontext nichts mit Luftverschmutzung zu tun, sondern ist die Abkürzung von Simple Measure of Gobbledygook. Es ist eine weitere Formel zur Bestimmung der Lesbarkeit eines Textes, 1969 entwickelt von G. Harry McLaughlin in den USA. Die Formel basiert auf der Wurzel aus der Anzahl der mehrsilbigen Wörter (Polysyllables) in einer definierten Textprobe:

SMOG = 1,043 × √(Anzahl der Polysyllables × (30 ÷ Anzahl der Sätze)) + 3,1291

Der SMOG-Index gibt dann das erforderliche Bildungsniveau zum Verständnis des Textes an:

  • 6–7: Für Grundschüler verständlich ist (etwa 1.–6. Klasse)
  • 8–9: Für Schüler der Unterstufe geeignet ist (etwa 7.–8. Klasse)
  • 10–12: Das Verständnisniveau der Oberstufe erfordert (etwa 9.–12. Klasse)
  • 13–16: Ein Universitätsniveau voraussetzt, was typischerweise einem Bachelor- oder Masterstudium entspricht
  • 17+: Ein postgraduales Niveau erfordert, was dem Verständnisniveau von Doktoranden oder Fachexperten entspricht

Lesbarkeit verbessern

Sowohl Leichte Sprache als auch Einfache Sprache weisen in der Regel gute Lesbarkeitsindizes auf. Empfehlungen zur Einfachen Sprache und Regeln zur Leichten Sprache können Sie dem Glossar entnehmen. Sehr nützlich ist gegebenenfalls auch der KI-Übersetzer in Leichte Sprache.

Darum ist eine gute Lesbarkeit wichtig

Leseeinschränkungen

Etwa 6 Millionen Menschen in Deutschland haben Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Auch darüber hinaus helfen möglichst-verständliche Texte bei der Teilhabe und dem Zugang zu Informationen.

Sprachen lernen

Für Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, sind komplexe Satzkonstruktionen und lange Fachbegriffe schwer zu verstehen. Eine einfache Sprache hilft.

Kognitive Einschränkungen

Verständliche Texte unterstützen Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Beeinträchtigungen besser als lange, verschachtelte Sätze.

Bessere Konversionsrate

Leicht verständliche Texte führen zu höheren Konversionsraten und verbessern die User Experience für alle Menschen.

Mobile Nutzung

Auf kleinen Bildschirmen ist das Lesen anstrengender. Klare, prägnante Texte verbessern die mobile User Experience.

Besseres SEO

Suchmaschinen bevorzugen gut strukturierte, verständliche Inhalte, die eine klare Themenrelevanz aufweisen.