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PDF/UA ist der internationale Standard für barrierefreie PDF-Dokumente. Er wurde unter der Norm ISO 14289-1 veröffentlicht und ergänzt die WCAG-Richtlinien um spezifische Anforderungen an die technische und strukturelle Umsetzung barrierefreier PDFs. Menschen mit Behinderungen sollen PDF-Dokumente mit einer assistiven Technologie wie einem Screenreader vollständig, korrekt und in sinnvoller Reihenfolge lesen können.

PDF/UA-konforme Dokumente müssen unter anderem folgende Kriterien erfüllen:

  • Semantisch korrekte Tags: Überschriften, Absätze, Listen, Tabellen usw. müssen strukturiert und ausgezeichnet sein.

  • Logische Lesereihenfolge: Der Textfluss muss mit der visuellen Darstellung übereinstimmen.

  • Alternative Texte: Bilder, Grafiken und andere nicht-textuelle Inhalte benötigen beschreibende Alternativtexte.

  • Dokumentsprache: Die Hauptsprache muss korrekt ausgezeichnet sein (z. B. Deutsch, Englisch).

  • Metadaten: Titel, Autor und Sprache gehören zu den Pflichtinformationen.

  • Formularfelder: Müssen beschriftet und mit der Tastatur bedienbar sein.

  • Eingebettete Schriften: Alle verwendeten Schriften müssen vollständig eingebettet und Unicode-kompatibel sein.

  • Keine Sicherheitseinschränkungen: Funktionen wie Kopieren oder Vorlesen dürfen nicht blockiert sein.

Technische Umsetzung:

  • Erstellung mit PDF/UA-fähiger Software mit PDF/UA-Identifier im Dokument

  • Keine Sicherheitseinschränkungen des PDF-Dokuments

  • Zur Überprüfung empfiehlt sich z. B. das kostenlose Tool PAC (PDF Accessibility Checker).

Im Unterschied dazu ist PDF/A auf Langzeitarchivierung fokussiert. PDF/UA Dokumente erfüllen immer auch die Anforderungen an PDF/A Dokumente. Die Zertifizierung nach PDF/UA ist für öffentliche Stellen zunehmend verpflichtend und wird durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ab 2025 auch für private Unternehmen relevant.

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