Gute Alternativtexte für Bilder formulieren
Bildern kann in HTML und damit auch in Redaktionssystemen wie WordPress, Kirby, Joomla und vielen anderen ein Alternativtext hinterlegt werden. Neben Webseiten besteht die Möglichkeit inzwischen auch auf fast allen relevanten Social Media-Plattformen. So kann selbst Instagram als sehr visuelles, soziales Netzwerk möglichst barrierefrei genutzt werden.
Update (Februar 2025): Alternative Texte mit KI formulieren
Wenige Jahre nach dem Erscheinen dieses Blogbeitrags gibt es multimodale KI-Modelle – und damit die Möglichkeit, einen alternativen Text von Bildern mithilfe von künstlicher Intelligenz ganz automatisch zu generieren. Ein entsprechendes Werkzeug ist auch auf barrierefreies.design: KI-Generator von alternativen Texten für Bilder.
Warum sollte man einen Alternativtext angeben?
Ein Alternativtext hat mehrere Vorteile. Der wichtigste Grund ist, dass man den Inhalt und die Funktion des Bildes auch Menschen zugänglich macht, die das Bild nicht sehen können. Screenreader und andere Hilfstechnologien sind nicht in der Lage, ein Bild selbst zu interpretieren. Sie können nur wiedergegeben, was dem Bild hinterlegt wurde.
Auch für sehende Menschen kann ein Alternativtext zum Verständnis des Kontexts beitragen, wenn das Bild beispielsweise nicht geladen wird. Insbesondere über den Mobilfunk kann die Verbindung beim Laden manchmal abbrechen, sodass dann aber immerhin der Alternativtext im Browser dargestellt wird.
Sinnvoll ist die Hinterlegung von alternativen Texten auch für Suchmaschinen. Die sogenannten »Crawler«, die den Inhalt der Webseite erfassen, haben kein visuelles Verständnis. Google & Co. kann damit mit einem einfachen Mittel mitgeteilt werden, was auf dem Bild zusehen ist. Das trägt erheblich dazu bei, auch über dieses Bild in Suchmaschinen gefunden werden zu können.
Wie formuliert man einen guten Alternativtext?
Das sollten Sie berücksichtigen ✔️
- So kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig – dieses Motto sollte beim Formulieren eines guten Alternativtextes gelten. Normalerweise sollten ein bis zwei Sätze reichen, um den Inhalt und den Zweck des Bildes zu vermitteln.
- Dient die Grafik dem Zweck der Verlinkung, ist deren Ziel interessanter als der Inhalt des Bildes. Wenn ein Bild einer Brieftaube mit dem Kontaktformular verlinkt ist, kann der Alternativtext »öffnet Kontaktformular« lauten.
- Beachten Sie den Kontext: Ein Kleinbus, der dem Sonnenuntergang entgegen fährt, kann ein dekoratives Bild für ein Reiseblog sein – und ist damit fast ausreichend beschrieben. Interessant wäre noch der Ort der Aufnahme. Für ein Autoblog wäre dagegen die Automarke und das Modell, vielleicht das Baujahr relevant.
- Text, der in dem Bild zu sehen ist, sollte im Wortlaut wiedergegeben werden. Manchmal werden auch Tabellen als Grafik eingebaut. Diese lassen sich meist unmöglich mit einem Alternativtext beschreiben, weshalb es immer besser ist, Tabellen direkt einzubauen – nicht als Grafik. Für komplexere Diagramme empfiehlt sich eine ausführliche Beschreibung, die man unter dem Bild gegebenenfalls verlinken kann.
- Achten Sie auf die Grammatik und die Zeichensetzung: Ein Alternativtext wird von Screenreadern genauso vorgelesen, wie er hinterlegt wurde.
Das sollten Sie vermeiden ❌
- Die Information, dass es sich um eine Grafik handelt, wäre in dem Alternativtext redundant und überflüssig. Screenreader geben diese Information im Zusammenhang mit dem anschließenden Alternativtext ohnehin wieder.
- Ein Urheberrechtsnachweis wird ebenfalls oft in den Alternativtext aufgenommen, allerdings hat das dort nichts zu suchen. Normalerweise trägt der Urheberrechtsnachweis nicht zum Verständnis des Bildes bei.
- Mit der Suchmaschinenoptimierung sollte man es hier ebenfalls nicht übertreiben: Anstelle einer »echten« Beschreibung des Bildes werden deshalb manchmal Keywords oder rein werbliche Aussagen in den Alternativtext aufgenommen, die mit dem Bildinhalt kaum etwas zu tun haben. Das geht zu Lasten der Verständlichkeit und katapultiert die Webseite bei Google & Co. auch nicht nach oben.
- Vermieden werden sollte auch eine identische Bildunterschrift, die auf den Alternativtext folgt. In diesen Fällen ist es bedienfreundlicher, den Alternativtext leerzulassen, weil sonst mit dem Screenreader der gleiche Text doppelt vorgelesen wird.
Fazit
Ein Alternativtext erhöht die Barrierefreiheit enorm. Entscheidend ist aber eine sinnvolle Verwendung, um die Verständlichkeit sicherzustellen.