Leichte Sprache ist ein Sprachkonzept, das Informationen besonders simplifiziert vermittelt. Sie folgt festgelegten Regeln und richtet sich an Menschen, die aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten mit komplexer Sprache haben – beispielsweise aufgrund von kognitiven Einschränkungen, geringen Deutschkenntnissen oder Leseschwächen.
Die wichtigsten Regeln der Leichten Sprache:
Kurze, einfache Sätze verwenden
Pro Satz nur eine Aussage
Aktive statt passive Formulierungen
Bekannte, alltägliche Wörter nutzen
Fremdwörter und Fachbegriffe vermeiden oder erklären
Abstrakte Begriffe durch konkrete Beispiele ersetzen
Zahlen und Zeichen eindeutig schreiben
Verneinungen vermeiden
Genitiv vermeiden
Konjunktiv vermeiden
Für die visuelle Gestaltung sind folgende Aspekte wichtg:
Schriftart: schlicht und serifenlos (wie Arial, Calibri Myriad Pro, Open Sans oder Verdana)
Schriftgröße: groß (mindestens 14 Punkt, 16 oder 18 Punkt sind besser)
Zeilenabstand: 1,5 fach
Ausrichtung: linksbündig
Jeder Satz in einer neuen Zeile, Umbrüche vermeiden
Kontraste berücksichtigen, zum Beispiel mit einem Kontrastrechner
Hervorhebungen für wichtige Informationen sind gut
Printdesign/Druck von Flyer, Broschüren etc.: Weißes, mattes, blickdichtes Papier
Unterstützende Bilder und Symbole nutzen.
Ein Beispiel für die Umsetzung:
Komplexe Sprache: »Die Registrierung muss vor Nutzung der Anwendung durchgeführt werden.«
Leichte Sprache:
»Sie möchten die App benutzen? Dann müssen Sie sich zuerst anmelden.
Das bedeutet:
Sie schreiben Ihren Namen auf.
Sie wählen ein Passwort.«
Relevante Regelwerke:
DIN SPEC 33429 »Empfehlungen für Deutsche Leichte Sprache«
Regeln des Netzwerk Leichte Sprache e.V.