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Eine Browsererweiterung ist ein Software-Tool, das in den Webbrowser integriert wird. Im Kontext barrierefreien Webdesigns sind Browsererweiterungen von Bedeutung, die die Barrierefreiheit von Websites testen können. Sie analysieren Websites auf verschiedene Barrieren hin, beziehen sich dabei oft auf die WCAG sowie andere Standards und bieten mitunter Vorschläge zur Behebung dieser Probleme. Damit sind sie für Design- und insbesondere für Entwicklungsteams eine große Hilfe.

Aber: Automatisierte Tools können viele standardisierte Fehler (zum Beispiel den fehlenden Alt-Text oder ein unzureichendes Kontrastverhältnis) schnell aufspüren – sie decken jedoch nur einen Bruchteil der WCAG-Kriterien ab. Viele Aspekte der Barrierefreiheit erfordern ein menschliches Urteil. Beispielsweise lässt sich nicht beurteilen, ob ein Alternativtext sinnvoll und verständlich ist oder ob die Reihenfolge der Inhalte für die tatsächliche Nutzung (zum Beispiel mit einer assistiven Technologie mit einem Screenreader) logisch ist. Ebenso sind kontextuelle Faktoren, die Bedienbarkeit komplexer Interaktionen oder die allgemeine Nutzererfahrung durch Menschen wesentlich besser zu bewerten.

Automatisierte Tests (wie mit Browsererweiterungen) liefern eine ganz wichtige Basis, ersetzen aber nicht das manuelle Audit.

Empfehlungen

  • WAVE von WebAIM zeichnet sich durch seine visuelle Darstellung von Barrierefreiheitsproblemen direkt auf der Webseite aus. Es ist besonders nützlich für eine schnelle Übersicht und Identifikation von Problemen wie fehlenden Alternativtexten oder unzureichenden Kontrasten. Verfügbar ist WAVE für Chrome, Firefox und Edge.
  • Diese Erweiterung von IBM liefert eine tabellarische Übersicht mit Verstößen, Warnungen und Empfehlungen. Die Tests lassen sich auch exportieren. Verfügbar ist der IBM Equal Access Accessibility Checker für Chrome, Firefox und Edge sowie als Node‑Paket für CI/CD-Prozesse.
  • Das ARC-Toolkit von TPGi ist ebenso eine Erweiterung, die Barrieren identifizieren kann. Es punktet mit einer übersichtlichen Darstellung und der Möglichkeit, Barrieren nach Kategorie zu erfassen. Praktisch ist, dass die Erweiterung bei Fehlern und Warnungen direkt die WCAG referenziert. Das ARC-Toolkit ist verfügbar für Chrome und Firefox.
  • Vor allem in der kostenpflichtigen Pro-Version sticht das ARC-Toolkit von deque heraus. Es bietet von künstlicher Intelligenz gestützte Tests zur Überprüfung von Tabellen, der Tastatursteuerung, Modaldialogen, Bildern, Formularen und anderen interaktiven Elementen. Es ist verfügbar für Chrome und Firefox.