Audiodeskription ist eine barrierefreie Ergänzung für audiovisuelle Medien. Sie besteht aus gesprochenen Beschreibungen, die visuelle Informationen wie Handlungen, Gestik, Mimik oder Szenenwechsel in den Dialogpausen erläutern. Diese zusätzliche Tonspur macht Filme, Serien, Dokumentationen und andere visuelle Medien für Menschen mit Sehbehinderung zugänglich, indem sie wichtige visuelle Elemente in den Dialogpausen beschreibt.
Für die Erstellung einer Audio-Deskription sind mehrere Aspekte relevant:
Die Beschreibungen müssen präzise und objektiv sein, ohne das Gesehene zu interpretieren
Die zu beschreibenden Elemente müssen sich an ihrer Relevanz für das Verständnis orientieren
Die Beschreibungen dürfen wichtige Originaltöne oder Dialoge nicht überdecken
Die Sprache sollte klar, prägnant und lebendig sein, ohne vom Hauptgeschehen abzulenken
Die praktische Umsetzung erfordert ein mehrstufiges Vorgehen:
Analyse des Materials und Identifikation der verfügbaren Zeitfenster
Erstellung eines präzisen Beschreibungstextes
Professionelle Einsprechung der Beschreibungen
Technische Integration als separate Audiospur
Qualitätskontrolle durch geschulte Fachkräfte und Zielgruppen
Für die Webentwicklung bedeutet die Integration von Audiodeskriptionen besondere Anforderungen an die technische Infrastruktur. Videoplayer müssen die Funktion bieten, zwischen verschiedenen Audiospuren zu wechseln. Die entsprechenden Bedienelemente sollten dabei selbst barrierefrei gestaltet sein und per Tastatur sowie mit Screenreadern bedienbar sein.
Als WCAG-Kriterium (1.2.5) wird die Verfügbarkeit von Audiodeskriptionen zunehmend durch gesetzliche Vorgaben wie der BITV in Deutschland geregelt. Dies betrifft insbesondere öffentlich-rechtliche Medienangebote, die einen wachsenden Anteil ihres Programms mit Audiodeskription ausstatten müssen. Auch private Anbieter und Streaming-Dienste erweitern kontinuierlich ihr Angebot an audiodeskriptiven Inhalten.