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Farbenfehlsichtigkeit

Bunte Herbstblätter in Rot, Gelb und Grün mit Wassertropfen auf der Oberfläche

Farbenfehlsichtigkeit bezeichnet verschiedene Formen der eingeschränkten Farbwahrnehmung. Diese Einschränkung betrifft etwa 8% der männlichen und 0,5% der weiblichen Bevölkerung.

Die häufigsten Formen sind:

  • Rot-Grün-Schwäche (Deuteranomalie/Protanomalie): Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von Rot- und Grüntönen

  • Rot-Grün-Blindheit (Deuteranopie/Protanopie): Stark eingeschränkte Fähigkeit, Rot und Grün zu unterscheiden

  • Blau-Gelb-Schwäche (Tritanomalie): Eingeschränkte Wahrnehmung von Blau- und Gelbtönen

  • Blau-Gelb-Blindheit (Tritanopie): Stark eingeschränkte Fähigkeit, Blau und Gelb zu unterscheiden

  • Vollständige Farbenblindheit (Achromatopsie): Sehen nur in Graustufen

Für die barrierefreie Web-Entwicklung ergeben sich daraus wichtige Anforderungen:

  • Informationen dürfen nie ausschließlich durch Farbe vermittelt werden

  • Kontraste müssen auch ohne Farbwahrnehmung ausreichend sein

  • Interaktive Elemente benötigen zusätzliche visuelle Hinweise

  • Fehlermarkierungen müssen über zusätzliche Symbole oder Text verfügen

  • Diagramme und Grafiken sollten alternative Unterscheidungsmerkmale wie Muster oder Formen nutzen

Bei der praktischen Umsetzung ist folglich zu beachten:

  • Farben immer mit Symbolen, Mustern oder Text kombinieren

  • Verzicht auf problematische Farbkombinationen (z.B. Rot/Grün)

  • Ein ausreichendes Kontrastverhältnis sicherstellen

  • Teste Designs mit Farbenfehlsichtigkeits-Simulationen

Die Berücksichtigung von Farbenfehlsichtigkeit kommt dabei auch weiteren Menschen bei schlechten Lichtverhältnissen oder minderwertigen Displays zu gute. Alle Menschen profitieren von einer Informationsvermittlung, die nicht von Farben abhängig ist.

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