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Der Accessible Perceptual Contrast Algorithm (APCA) ist ein Algorithmus zur Messung des visuellen Kontrasts zwischen zwei Farben. Er wurde von Andrew Somers von Myndex Research entwickelt und wird sehr wahrscheinlich mit der nächsten Hauptversion der Web Content Accessibility Guideslines, den WCAG 3.0, eingeführt.

Seine Stärke liegt darin, den Kontrast nicht einfach linear (wie zuvor) zu messen, sondern sich mehr an der menschlichen Wahrnehmung zu bewegen. Das Kontrastverhältnis der WCAG 2 hatte beispielsweise die Schwierigkeit, dass eine um 20 Prozent reduzierte Helligkeit (also ein deutlich besseres Kontrastverhältnis) nicht heißen muss, dass Menschen die Farbe um 20 Prozent dunkler sehen. Und es gibt den umgekehrten Fall: Farbkombinationen, die in der Praxis gut funktionieren, waren nicht WCAG 2-konform. Das WCAG 2-Kontrastverhältnis liefert also in der Praxis falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse. Ein Beispiel: Nach dem Algorithmus der WCAG 2 ist kein Problem, schwarzen Text auf orangem Hintergrund zu wählen. Menschen empfinden diese Kombination aber als anstrengend. Weißer Text auf orangem Hintergrund besteht dagegen nicht die Kontrastprüfung der WCAG 2, aber ist in der Praxis deutlich besser zu lesen.

Der APCA macht einige Dinge anders:

  • Der APCA unterscheidet zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe. Die Berechnung des WCAG 2-Kontrastverhältnisses unterscheidet nicht ob heller Text auf dunklem Grund oder andersrum steht, aber in der Sinneswahrnehmung macht das durchaus einen Unterschied.

  • Der APCA bezieht Schriftgröße und Schriftschnitt ein. Das WCAG 2-Kontrastverhältnis hat das nicht unmittelbar getan, es wurde nach normalen bzw. groben Text bewertet.

Der APCA misst den Kontrast in Lc (Lightness contrast). Die Referenztabelle des APCA bezieht sich auf Schriftgrößen- und schnitte der Helvetica.

Der APCA wird deshalb teilweise schon berücksichtigt, obwohl die Einführung erst mit WCAG 3.0 wahrscheinlich ist.

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