Simulator von Farbenfehlsichtigkeiten
Simulation von Farbenfehlsichtigkeiten wie der Rot-Grün-Schwäche
Mit diesem Werkzeug können Sie eine Farbenfehlsichtigkeit, umgangssprachlich eine »Farbenblindheit«, mit eigenen Bildern simulieren. Dazu können Sie beispielsweise Ihr Logo, ein eigenes Foto oder anderes Bildmaterial hochladen. Ansonsten wird die Farbenfehlsichtigkeit anhand eines Beispielbildes simuliert. Dabei wird ein entsprechender Filter über das Bild gelegt.
Gut zu wissen: Ihre Bilddatei wird dabei nicht übertragen, die Berechnungen finden datenschutzfreundlich allein auf Ihrem Endgerät statt.
Farbenblindheit, Farbschwäche oder Farbenfehlsichtigkeit?
Die korrekte medizinische Bezeichnung lautet »Farbenfehlsichtigkeit« (Dyschromatopsie), während »Farbschwäche« und »Farbenblindheit« eher umgangssprachliche Begriffe sind. Eine vollständige Farbenblindheit (Achromatopsie), bei der ausschließlich Grautöne wahrgenommen werden, ist äußerst selten und betrifft nur etwa 0,003 Prozent der Bevölkerung. Sie gilt nicht nur als Farbenfehlsichtigkeit, sondern als eine Form der Behinderung. Hier helfen für eine barrierefreie Gestaltung nicht mehr Farbkontraste, sondern nur Helligkeitsunterscheide. Der weitaus häufigere Fall ist die partielle Farbenfehlsichtigkeit, bei der bestimmte Farben nicht richtig unterschieden werden können.
Rot-Grün-Schwäche
Die häufigste Form der Farbenfehlsichtigkeit ist die Rot-Grün-Schwäche (Deuteranomalie oder Protanomalie), von der etwa 8 Prozent der männlichen und 0,5 Prozent der weiblichen Bevölkerung betroffen sind. Sie wird durch eine Fehlfunktion oder das Fehlen bestimmter Zapfen in der Netzhaut verursacht, die für die Wahrnehmung von Rot oder Grün zuständig sind. Genau genommen werden dabei verschiedene Farbenfehlsichtigkeiten umfasst, die Grünschwäche (Deuteranomalie) ist dabei die häufigste Form. Sie geht mit Rotschwäche (Protanomalie) aber oft einher. Die Farbenfehlsichtigkeiten sind in der Regel genetisch bedingt und können unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie sind nicht therapierbar, aber für die Betroffenen ist ihre Art zu sehen meistens normal und kein alltägliches Leid. Auch der Begriff »Farbschwäche« ist dabei irreführend, da die Betroffenen die Farben nicht schwächer, sondern anders wahrnehmen – beispielsweise erscheinen ihnen Rottöne eher bräunlich oder Grüntöne eher gelblich.
Umgangssprachlich wird eine Rot-Grün-Schwäche auch Rot-Grün-Blindheit genannt. Dabei sollte aber mehr differenziert werden, weil man mit einer Rot-Grün-Schwäche die Farben Rot und Grün tatsächlich sehen kann. Die Farben können nur schwer unterschieden werden. Besonders kleinteilige Gestaltungselemente oder dünne Linien machen es schwer. Eine Grünblindheit (Deuteranopie) oder Rotblindheit (Protanopie) gibt es aber auch.
Deutlich seltener als die Rot-Grün-Schwäche ist die Blau-Gelb-Schwäche.
Barrierefreie Anwendung von Farben
Bei der näheren Betrachtung wird unter anderem auch deutlich, warum Farben nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) im Webdesign nicht die alleinigen Informationsträger sein dürfen: Wenn Formularfelder mit einer gültigen Eingabe grün und mit einer ungültigen Eingabe rot markiert werden, ist diese Information für viele Menschen nicht zugänglich.
Weil sich das normalsichtige Menschen nur schwer vorstellen können, soll diese Simulation dabei helfen, das Logo oder anderes Gestaltungsmaterial gegebenenfalls zu optimieren. Unbedingt ratsam ist, auch die Kontraste der Farben zu prüfen. Noch umfassender kann die Webseite mit der interaktiven Checkliste für barrierefreies Wedesign auf Barrierefreiheit getestet werden.