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Ein CAPTCHA ist ein automatisierter Mechanismus zur Unterscheidung zwischen menschlichen Nutzenden und automatisierten Programmen (Bots). Während CAPTCHAs für die Sicherheit von Websites wichtig sind, stellen sie gleichzeitig eine erhebliche Barriere für viele Menschen dar – insbesondere bei Sehbehinderungen, kognitiven Einschränkungen oder Lernstörungen.

Traditionelle CAPTCHAs basieren häufig auf visuellen Aufgaben wie:

  • Verzerrte Texte oder Zahlen erkennen und eingeben

  • Bilder mit bestimmten Objekten (z. B. Ampeln, Autos) identifizieren

  • Mathematische Aufgaben lösen, die als Bild eingebettet sind

  • Muster erkennen oder fortsetzen

Diese klassischen Implementierungen sind aus Sicht der Barrierefreiheit höchst problematisch. Bei der Nutzung von Screenreadern sind bildbasierte CAPTCHAs ohne Alternative nicht zu bewältigen. Auch Menschen mit Sehschwächen, Farbenblindheit oder Dyslexie haben oft Schwierigkeiten, die verzerrten Texte zu entziffern.

Moderne, eher barrierefreie Alternativen umfassen:

  • Audio-CAPTCHAs – wobei diese oft durch Hintergrundgeräusche für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen schwierig sein können

  • Logische Fragen in Textform

  • Einfache Mathematikaufgaben in Textform

  • Honeypot-Felder (versteckte Formularfelder, die nur von Bots ausgefüllt werden)

  • Zeitbasierte Analysen des Nutzungsverhaltens

  • Token-basierte Verifizierung

Google reCAPTCHA v3 arbeitet beispielsweise komplett im Hintergrund und bewertet das Verhalten, ohne dass eine aktive Interaktion erforderlich ist. Dies ist aus Sicht der Barrierefreiheit eine deutliche Verbesserung – wirft allerdings Fragen bezüglich des Datenschutzes auf.

Die Herausforderung bei der Implementation von CAPTCHAs besteht darin, eine Balance zwischen Sicherheit und Zugänglichkeit zu finden. Die beste Lösung ist oft, gänzlich auf CAPTCHAs zu verzichten und stattdessen andere Sicherheitsmaßnahmen wie Rate-Limiting, Multi-Faktor-Authentifizierung oder serverseitige Validierung zu implementieren.

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